»Wie schnell und gründlich man vergisst«
Weltcafé zu Kanon & Erinnerung
28. September 2019 • 14:00 Uhr • Alte Feuerwache, KinoWie werden Autorinnen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen erinnert? Ingeborg Bachmann etwa wird gerne über die schreibenden Männer erzählt, denen sie nahe stand – eine komplizierte Liebe zu Max Frisch und lief da jetzt was mit Hans Magnus Enzensberger? Literaturgeschichte trifft Bunte-Artikel. Bachmann selbst wurde in dieser literarischen Männergemeinschaft stets als Ausnahme gerahmt – als literarische ‘Token’.
Wieviel Platz hat unsere Erinnerungskultur für Autorinnen, für Künstlerinnen im Vergleich zu Künstlern? Darf es nur ‘die eine Künstlerin’ unter vielen Männern geben? Musen weiter welcome? Welche Erinnerungspraktiken haben sich in den jeweiligen Künsten eingeschliffen und wie können diese aufgebrochen werden?
Über diese Fragen können die Gäste des Festivals im Format des Weltcafés mit Expertinnen aus Film, Bildender Kunst, Literatur, Musik und Archivarbeit ins Gespräch kommen. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme durch die Rednerinnen, die aus ihren jeweiligen Arbeitsfeldern berichten, teilen sich diese in Arbeitskreise mit dem Publikum auf und laden an drei runden Tischen zur Diskussion ein. Die Veranstaltung endet in einer abschließenden Diskussion über das an den Weltcafétischen zusammengetragene.
Zum Format des Weltcafés:
In einem Weltcafé eröffnen die Einladenden den Gästen niedrigschwellig und mit professioneller Anleitung einen sicheren Raum, um die verschiedenen Sichtweisen auf und verschiedene Herangehensweisen an ein Thema voneinander kennenzulernen, Ziele und Zusammenhänge zu erkennen, neue Umgangsformen kennenzulernen, kooperativ zu werden, genau hinzuhören, zu hinterfragen, konstruktiv zu diskutieren, kurz: eine konstruktive Gesprächskultur zu praktizieren. Auch sind die Einladenden bemüht, den Gästen zu ermöglichen, sich über das Treffen hinaus zu vernetzen. Es geht darum, möglichst alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen.